Bereits in den 20er Jahren soll ein katholische Kirche in Böhlen gebaut werden, was aber am Geldmangel scheitert. So findet der erste katholische Gottesdienst nach der Reformation am 16. März 1931 im Gasthof Friedel statt. Der zuständige Pfarrer ist Josef Rönsch aus St. Bonifatius Leipzig-Connewitz. Seit dem 16. September 1934 gehört die Gemeinde als Pfarrvikarie zur Pfarrgemeinde Zwenkau. Zuständig ist hier Propst Stranz aus St. Trinitatis Leipzig. Am 1. April 1940 wir die Pfarrvikarie Zwenkau geteilt, Pfarrvikar Paul Joch übernimmt Böhlen. Da Böhlen weiter zum Pfarrvikariebezirk St. Trinitatis Leipzig gehört, ist der zuständige Pfarrer Propst Dr. Otto Spülbeck. Damit der Pfarrvikar eine Unterkunft hat, wird 1940 das Grundstück Otto-Fischer-Str. 2 erworben. Hier befindet sich nun das Pfarrhaus, dahinter soll eine Notkirche entstehen, welche 1944 zur Kapelle umgestaltet wird.
Nach Kriegsende 1945 lassen sich viele Vertriebene auch im Raum Böhlen nieder. Der am 1. Oktober 1946 nach Böhlen berufene Pfarrvikar Dr. Paul Jung stellt fest, daß zum 1. Juni 1947 im Bereich der Böhlener Vikarie – dazu gehören Großdeuben, Rötha, Espenhain und Neukieritzsch – 3066 Gläubige wohnen. Deshalb nimmt seit 1949 das Kirchbauprojekt festere Formen an. Zunächst soll in der Otto-Fischer-Straße um- und neugebaut werden. Allerdings verhängt der Landkreis eine Bausperre und entzieht der Gemeinde 1951 das Genehmigungsrecht. Im Frühjahr 1952 erhält die Gemeinde das Flurstück 106 in der Jahnstraße 12 für den Bau der Kirche. Am 30. April 1953 erfolgt der erste Spatenstich, unauffällig und ohne Gemeinde. Wegen der politischen Verhältnisse war das ratsam. Am 21. Oktober 1953 wurde Richtfest gefeiert. Am 12. September 1954 wird die Kirche durch Bischof Heinrich Wienken auf den Namen „Christus König“ geweiht. Die frühere Kapelle im Seitengebäude des Pfarrhauses dient nun als Unterrichts- und Versammlungraum.
Am 1. Juli 1955 wird die Pfarrvikarie Böhlen zur Pfarrei und Pfarrvikar Raimund Otto am 3. Juli zum Pfarrer ernannt. Am 3. März 1957 werden die von der Firma Schilling und Lattermann gegossenen Glocken geweiht und vom 5. bis 7. März wird der Glockenstuhl aufgestellt. Im Herbst 1960 wird der Kreuzweg geweiht. Im August 1966 erhält die Pfarrei die Orgel aus der Goethe-Oberschule Bischofswerda. Diese muß vorerst eingelagert werden. Nach Ostern 1967 werden beschädigte Teile von Herrn Orgelbaumeister Schmeißer und zwei Orgelbauern in die Werkstatt nach Rochlitz transportiert. Am 20. Dezember kann die Orgel schließlich neu eingeweiht werden. 1980 werden Großdeuben und Kieritzsch als Gottesdienststationen aufgelöst. Die wenigen dort wohnenden Gläubigen werden mit einem nun vorhandenen B1000-Kleinbus zur Pfarrkirche nach Böhlen gefahren.
Das Jahr 1990 bringt auch für die Böhlener Pfarrei viel Neues. Durch die nun offenen Grenzen setzt auch hier wie fast überall eine starke Fluktuation ein. Und die Gemeinde feiert ihr 50jähriges Bestehen. Dies ist der Impuls zur erneuten Innenrenovierung der Kirche. 1992 werden freie Flächen im Kirchgelände vergeben, sie sollen bebaut werden. Diese Bebauung mit Wohngebäuden ist 1996 vollzogen. 1994 feiert die Gemeinde den 40. Weihtag der Kirche. Mehr als 10 Priester, die in Böhlen gewirkt haben, sind beim Festgottesdienst anwesend, der mit 250 bis 300 Personen gefeiert wird. 1995 beginnt eine Diskussion über die Zukunft der Böhlener Pfarrei. Dabei sind insbesondere zwei Modelle im Mittelpunkt: Der Anschluß an Markkleeberg oder an Zwenkau. Auch eine Umwidmung zur Pfarrvikarie ist im Gespräch.
1996 geht Pfarrer Spalteholz nach Lobenstein und ist damit der letzte Pfarrer, der in Böhlen ansässig war. Zuständig ist nun der Pfarrer von St. Peter & Paul Markkleeberg, Konrad Köst. Das Pfarrhaus in der Otto-Fischer-Straße 2 wird 1997 verkauft und die Planung des neuen Gemeindehauses in der Jahnstraße beginnt. Ab 1998 ist der neue Markkleeberger Pfarrer Thomas Körner für Christus König Böhlen zuständig. Am 19. Mai 2000 findet für das neue Gemeindehaus in der Jahnstraße die Grundsteinlegung statt, am 26. November des selben Jahres wird es eingeweiht.
Am 1. Januar 2002 erlischt der Kirchenrechtstitel „Pfarrei“ für Böhlen. Die Pfarrei St. Peter & Paul Markkleeberg wird um die Gemeinde und die Kirche Christus König Böhlen größer. Für etliche Gemeindeglieder ist das ein Problem, sie trauern den alten Zeiten nach. Aber sie werden lernen, mit den neuen Gegebenheiten umzugehen.
Mit der Zusammenlegung der beiden Pfarreien hat die räumliche Neuordnung des Dekanates Leipzig aber erst begonnen. Zum 1.1.2008 werden die Gemeinden Heilig Geist Zwenkau und St. Hedwig Pegau Bestandteil der Pfarrei St. Peter und Paul.
Ab 20.1.2019 bilden diese Gemeinden, die Gemeinde St. Peter und Paul und die Gemeinde St. Bonifatius Leipzig-Süd die neue Pfarrei „St. Bonifatius Leipzig-Süd“. Ein vorläufiger Schlußpunkt der Neuordnung…